Die nächsten Tage standen (zusammengefasst) im Zeichen der weiteren Bestandsaufnahme, Fellpflege, Hundebeobachtung (unter anderem auch Hunde, die Interessenten in Deutschland haben, damit die weitergegebenen Informationen zu den „Wunsch“-Hunden auch möglichst genau sind), Leinentraining (leider viel zu wenig, deshalb stehen solche Aktionen unter anderem auf der Wunschliste für den nächsten Besuch in Rumänien), Fotografieren, einiger erster Reparaturen und notwendiger Besorgungen. Hinzu kamen die zeitintensiven Vorbereitungen für die Kastrationsaktion, die vom 22. bis 24. August in den Räumlichkeiten des Tierheims stattfinden sollte und dazu kamen vier notwendig gewordene Operationen in der Praxis von Dr. vet. Lehel Szekely und deren nachträgliche Wundversorgung im Tierheim.
Wo ich helfen konnte, versuchte ich zu helfen, wenngleich ich den Eindruck hatte, dass hier ein gut aufeinander eingespieltes Team am Werke war. Doch zu tun gab es immer etwas und so fühlte ich mich nicht wirklich überflüssig, getreu nach dem Motto: jede Hand ist wichtig und zählt.
Am nächsten Tag war ich zum ersten Mal bei den morgendlichen und abendlichen Freiläufen aller Hunde zugegen. Und es war unglaublich, wie so viele Tiere in einem großen Terrain frei miteinander spielten und tobten, sich in ihre Schranken wiesen oder einfach auch nur dalagen und sich das Geschehen anschauten.
Wir wurden umgarnt oder angestupst und manchmal ging es dabei auch etwas aufdringlicher zu, so dass eine gewisse Standfestigkeit (siehe Bonnie) definitiv schon von Vorteil war. Wir wurden aber auch von einigen Hunden sehr vorsichtig, ängstlich und manchmal sehr skeptisch beäugt. Manche näherten sich und ließen sich dann auf uns ein, aber einige suchten aus verschiedensten Gründen auch überhaupt keinen Kontakt zum Menschen oder auch zu den anderen Hunden.
Und schon bald herrschte Ruhe in der Gemeinschaft zwischen Menschen und Hunden und wenn das Sägewerk in der Nachbarschaft seine Arbeiten einstellte, konnte man sogar fast von einer paradiesischen Ruhe sprechen.
Zwei Neuzugänge kamen in den nächsten Tagen, noch vor der Kastrationsaktion: Bopper und Darina, zwei wunderschöne und gepflegt aussehende Hunde, die wahrscheinlich ausgesetzt worden waren. Sie erwiesen sich als liebenswürdige und menschenbezogenen junge Hunde, die sofort das Herz aller Anwesenden eroberten. Entfloht und entwurmt blieben sie zunächst am Haus, wo sie sich vorbildlich in die bestehende Gemeinschaft integrierten. Auch diese beiden (wie so viele andere) sollten möglichst bald die Möglichkeit haben, ihren Menschen/ihre Familie zu erhalten.