Ein persönlicher Reisebericht von Elke Schmidt 18.-29.August 2019

Zum ersten Mal war Elke mit uns in Ditrau. In Wort und Bild beschreibt sie hier ihre Eindrücke. Danke Elke, dass du dabei warst und mitgeholfen hast, wo immer du konntest. Für uns ist es auch spannend, unsere langjährige Arbeit mal aus anderer Sicht zu sehen.

Ein Spaziergang am Rhein, ein Besuch in Essen bei Ingrid und die Idee war geboren, dass ich – vielleicht – eventuell – irgendwann einmal, ja auch mal mit nach Ditrau fahren könnte.

Im Mai hatte es noch nicht geklappt, aber jetzt im August war es dann soweit. Gemeinsam mit Ingrid und Lutz ging es am 18. August mit dem Flieger nach Targu Mures und anschließend mit einem Mietwagen Richtung Ditrau, wo wir mit Oliver zusammentreffen würden, der bereits vor Ort angekommen war.

Mit Spannung und ein wenig Magengrummeln, was mich wohl erwarten wird, machten wir uns bei strahlendem Sonnenschein auf zum Teil sehr holprigen Straßen durch die vielen kleinen Dörfer und Serpentinen der Karpaten auf den Weg. Schon dieser Weg durch die phantastische Landschaft war ein erstes Erlebnis, das ich nicht missen wollte. Und die Sonne sollte auch den gesamten Aufenthalt über mit großer Wärme, ein Begleiter sein.

Im Tierheim angekommen erwartete uns das Gebell einer überschaubaren Menge an kleineren Hunden, die mit Levente am Haus leben. Und trotz der Müdigkeit des langen Tages, war es Pflicht zumindest auch einige Hunde in ihren Zwingern zu besuchen. Ein ohrenbetäubendes Bellen schlug uns entgegen, als wir uns in Richtung der Zwinger aufmachten und mein erster Gedanke war: Wie gut, dass zwischen mir und diesen vielen Hunden ein Gitter ist. Und doch kam es noch am Abend anders, denn Ingrid beschloss mit mir gemeinsam in einen der Zwinger hineinzugehen. Voller Vertrauen und entsprechenden Anweisungen traute auch ich mich (was sollte ich auch tun, denn dafür war ich unter anderem ja auch mitgekommen, wenngleich mich im ersten Moment die Menge und teilweise auch die Größe der Hunde erschreckten). Und so waren die ersten hand- und standfesten Kontakte mit den Karpatenstreunern vollbracht.

Bonnie, eine liebenswerte, geschätzt mindestens 30 kg schwere und um die 60 cm große Hündin, begrüßte mich und meine Standfestigkeit gleich mit. Ein Schaf von Hündin, die regelrecht um Aufmerksamkeit buhlt, die gekuschelt und gestreichelt werden will. Bekommt sie eine Ansage, so hilft es, was auch wichtig ist, denn mit ihrer Größe, Gewicht in Verbindung mit ihrem ungestümen Anrennen, verliert man da unter Umständen schon einmal den Halt. Ein deutlich anderes Kaliber, als ich es von zu Hause mit unserer gut 40 cm kleinen und 13 kg schweren und sehr zurückhaltenden Karpatenstreunerin gewohnt bin.

Bonnie

Bei dieser Gelegenheit durfte ich auch Sir George kennenlernen, ein Hund, der an einen Wolf erinnert, aber mit seinen etwa 50 cm größentechnisch nicht an einen solchen herankommt. Auch Sir George besitzt einen großen Kuschelfaktor und schon war einer der ersten „Lieblingshunde“ in meine Liste aufgenommen. Und es sollten noch mehr kommen.

Sir George

Dazu gehört vor allem auch Ella, zu der ich später noch einmal mehr schreibe, weil sie mir doch sehr am Herzen liegt.

Ella

Nachdem wir bei allen Hunden einmal zumindest vorbeigeschaut hatten und die erfahrenen Ditrau-Besucher sich einen ersten Überblick über die Lage im Tierheim verschafft hatten, erwartete uns die wohlverdiente Nachtruhe. Leider dauerte es einige Zeit, bis ich in den Schlaf gefunden habe.

Das Abenteuer Karpatenstreuner hatte nun für mich wirklich begonnen.