Zwei ereignisreiche Jahre Initiative Karpatenstreuner

Höhen und Tiefen der Tierschutzarbeit in Rumänien gemeinsam mit GATE ( … to a better world)

In zweiundzwanzig Monaten Unterstützung des bislang einzigen Tierheims in Gheorgheni, GATE, haben wir so ziemlich alles durchgemacht, was der Tierschutz in Rumänien zu bieten hat: Freundschaften zu Tierschützern am Ort, Freude und Spaß mit den wunderbaren Hunden im Tierheim, sterbenskranke Welpen die wir retten konnten oder verloren haben, freudestrahlende Hunde, die zum ersten Mal in einen Freilauf durften, panische Hunde, die aus Angst vor Menschen um sich beissen, Hunde, die uns vor lauter Zuneigung umwerfen….
Gespräche mit Politikern, Kastrationsaktionen mit Tierärzten, Gepräche mit den Bürgern, die uns beim Einfangen von Straßenhunden geholfen haben, Kampf gegen die Bürokratie, Zuspruch und Unterstützung von vielen Seiten, aber auch Neid und Missgunst auf unsere Erfolge, bis hin zum Versuch unsere Arbeit zu zerstören ….
Doch wir wissen, dass wir nicht alleine sind und wir danken unseren zahlreichen Freundinnen und Freunden für ihre unerwartet hohe Spendenbereitschaft sowie für ihre Unterstützung gegen Anfeindungen von denen ich nie gedacht hätte, dass es sie gibt …
Wir alle haben in unseren Familien mindestens einen Hund aus Gheorgheni aufgenommen und wissen, was für wunderbare Tiere das sind. Zur Zeit leben rund zweihundert Hunde in unserem Tierheim und die meisten davon könnten in eine menschliche Familie integriert werden. Für das eine Viertel der nicht so leicht zu vermittelnden “Schattenseitenhunde” wollen wir das Tierheim zum HEIM machen, wo sie ein verhältnismäßig sicheres und sorgenfreies Leben führen können. Dafür brauchen wir auch weiterhin Eure und Ihre Hilfe und Unterstützung! Allein im Kalenderjahr 2013 haben 165 Menschen die unglaubliche Summe von 38.620 € für die Straßenhunde und das Tierheim in Gheorgheni gespendet!

CHRONOLOGIE DER EREIGNISSE

Erstes Freundestreffen am Samstag, den 3. März 2012 in Xanten am Niederrhein

von links nach rechts: Incanjú, Sheila, Ingrid, Shahri, Silvan, Barbara, Flake, Layka, Susanne, Arnold

Wir verabreden, in kleinem Rahmen mit unseren bescheidenen Mitteln den Tierschutz in Rumänien zu unterstützen, in erster Linie durch die Finanzierung von Kastrationen im Sinne des Programms „neuter & return“ von Straßenhunden. Barbara Hidding und ich haben uns durch die Tierschutzarbeit in Rumänien kennengelernt. Die „Initiative Karpatenstreuner“ ist geboren: ganz klein, keine Vereinsformalitäten, einfach nur so….

Durch Kontakte zu einer anderen Tierschutzgruppe in den östlichen Karpaten und Nina Schöllhorn vom Tierärzte-Pool e.V. haben wir von den katastrophalen Zuständen in einem Tierheim in Gheorgheni erfahren, das dringendst Hilfe benötigt.
Daher haben wir Kontakt zu Ágota Jakab aufgenommen, der ersten Vorsitzenden des dortigen Tierschutzvereins „Asociatia pentru Protectia Animalelor si a Mediului Gheorgheni“ kurz GATE (Gyergyói Állat- és Természetvédő Egyesület) genannt. Verein für den Schutz der Tiere und der Umwelt in Gheorgheni. Dieser Verein betreibt auch ein kleines Tierheim mit ca. 160 Hunden, ursprünglich für 40 Hunde konzipiert, anschließend durch zusätzliche Zwingerbauten erweitert. 10 Tage später habe ich die ersten Flüge für Barbara und mich nach Târgu Mures gebucht, die wir eigener Tasche bezahlt haben.

APRIL 2012

Am 19. April haben wir ein Konto auf den Namen Initiative Karpatenstreuner mit einer Ersteinzahlung von 50 € eröffnet. Bis Mitte Mai konnten wir im privaten Kreis weitere 750 € sammeln und auf das Konto einzahlen. Eine medizinische Erstausstattung mit naturheilkundlichen Mitteln für insgesamt 330 € wurde im Internet gekauft.

MAI 2012

Unsere erste Reise nach Gheorgheni vom 24. – 29. Mai, siehe Reisebericht

Wir wussten vom ersten Augenblick an, dass dort sehr viel Arbeit auf uns wartete. 
1. Stufe: Erstellung einer Homepage. Vorstellung der Gesamtsituation und einzelner Hunde, für die eine Patenschaft übernommen werden kann in Form von Geld für Futter, medizinische Versorgung, und Kastration. Der Verein GATE selber hatte schon seit 2010 in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen Kastrationsprogramme in Gheorgheni für Tierheim-, Straßen- und Privathunde durchgeführt. Daran konnten wir sehr gut anknüpfen.
2. Stufe: Finanzielle Unterstützung einer für Juni geplanten Kastrationsaktion mit dem Tierärztepool e.V.
3. Stufe: Vermittlung ausgewählter Hunde.

JUNI 2012

Kurz nachdem unsere Homepage online war, gingen am 18. 6. schon die ersten Überweisungen für Patenhunde ein! Im Juni hatten schon 10 Hunde ihre Unterstützer gefunden. Da einige Paten direkt für ein ganzes Jahr gezahlt haben, hatten wir zu Beginn schon ein gutes Finanzpolster und konnten eine finanzielle Zusage an den Tierärzte-Pool für eine Kastrationsaktion geben, die im Juli in Gheorgheni statt finden würde.
Problembereiche im Tierheim mussten beseitigt werden: Neben der zum Teil schlechten Ernährungslage der Hunde gab es keine Freilaufmöglichkeiten für die Hunde. Hunger und unterdrückter Bewegungsdrang, aber auch fehlende Hütten führten zu Frust, Aggression und zu teilweise tödlichen Beissereien. Einige Hunde hatten schwere unversorgte und dadurch entzündete Wunden.

Schon am 25.Juni konnten mit Hilfe des BMT unsere ersten pflegebedürftigen Karpatenstreuner nach Deutschland kommen.

28. Juni 2012 Beitritt facebook als Ingrid Karpatenstreuner.

1. Aktion: Zäune für mehr Freiheit zur Einrichtung einer ersten Freilaufzone, die wechselweise von verschiedenen Hundegruppen genutzt werden könnte. Der Bau ist für Jui/August geplant.

JULI 2012

Anfang Juli Kastrationsaktion in Zusammenarbeit mit dem Tierärzte-Pool: Nina Schöllhorn und Carina Bercht haben 72 Hunde und 5 Katzen kastriert. Wir haben diese Aktion mit 400,00 E unterstützt.

Mehrtägige Besuche im Tierheim in Gheorgheni im Rahmen einer privaten Rumänienrundreise. Katalogisierung der Hunde wurde weitergeführt. Zwei große neue Hundehütten wurden von Freunden gesponsert.

AUGUST 2012

Weitere Besuche im Tierheim im Rahmen einer privaten Rumänienrundreise. Der Zaun für die erste Freilaufzone ist fertig, es fehlt nur noch ein solides Tor, um den Bereich abzutrennen.

Reiseberichte

OKTOBER 2012

Unsere erste selbst organisierte und finanzierte dreitägige Kastrationsaktion mit Nina Schöllhorn vom Tierärzte-Pool: Es wurden 58 Hunde und 6 Katzen kastriert. Barbara Hidding und ich waren insgesamt 8 Tage vor Ort.  Der Freilauf wird leider nicht so häufig genutzt, wie wir es uns gewünscht haben. Wir haben versucht, vorzumachen, wie es gehen könnte. Doch eingeschliffene Gewohnheiten lassen sich oft nur mit viel Mühe ändern. Siehe dazu den Reisebericht

NOVEMBER 2012

Durch eine großzügige Spenderin sind wir jetzt in der Lage, monatlich einen Honorarzuschuss an den Verein GATE in Höhe von 350,00 € für Levente Kémenes und einen weiteren Helfer zu bezahlen. Da wir im November und Dezember jedoch noch keine zusätzliche Arbeitskraft gefunden hatten, konnten wir im Dezember an Levente ein “Weihnachtsgeld” in Höhe von 150 € auszahlen. (Er ist der einzige Tierpfleger dort, der seit Jahren jeden Tag ohne Pause die Hunde versorgt). Wir hatten im November insgesamt 40 Patenschaften für unsere 160 Hunde, das ergab rund 580 € monatlich. Unser Futterkostenzuschuss betrug im November 700 €

Am 5. November haben wir den Antrag zur Eintragung ins Vereinsregister gestellt.

DEZEMBER 2012

Facebook-Aktion „Identitäten für Streuner“: Transponder und EU-Pässe

FAZIT nach 9 Monaten Initiative Karpatenstreuner:
Was als kleine Unterstützung für den Tierschutz in Rumänien angedacht war, hat sich schnell als große Herausforderung entpuppt. Im Vordergrund standen zu der Zeit die gewaltigen Probleme im privaten Tierheim in Gheorgheni!
Schnell wurde uns klar, dass wir doch eine juristische Identität brauchen, einen Verein, der als gemeinnützig anerkannt sein muss, auch um unseren Spendern Zuwendungsbescheinigungen ausstellen zu können. Also musste eine Satzung her, die sowohl dem Amtsgericht als auch dem Finanzamt zusagte. Um unsere Finanzen entsprechend zu ordnen und den gesetzlichen Bedingungen für die Gemeinnützigkeit anzupassen, brauchten wir professionelle Unterstützung durch ein Steuerberatungsbüro. Nun waren wir leider doch an einem Punkt angelangt, den wir eigentlich vermeiden wollten: Bürokratie.
Doch die Futterkosten für die Hunde stiegen monatlich, ebenso die Tierarztkosten. Wir brauchten mehr Spender. Glücklicherweise konnte durch die bessere Versorgung der Tiere die Rate der tödlichen Beissereien in den Zwingern drastisch gesenkt werden. Unsere erste Kastrationsveranstaltung war ein guter Schritt auf den richtigen Weg und hat uns gezeigt, dass wir viele Freunde und Freundinnen haben, die uns auf diesem Weg unterstützen, da sie ihn als den einzig richtigen ansehen, ebenso wir wir. Es war nicht leicht, meine anfängliche Abneigung gegenüber dem “sozialen Netzwerk Facebook” zu überwinden, doch es hat sich gelohnt. Ich konnte so alte Bekannte wiedertreffen, die ich durch das Ende eines Hundeforums aus den Augen verloren hatte. Und einige davon waren und sind bereit, uns tatkräftig zu unterstützen.

Schon im Jahr 2012 konnten wir seit Anfang Juni 37 Hunde aus dem Tierheim vermitteln, davon 6 in Gheorgheni durch GATE.


JANUAR 2013

Zu den internen Problemen im Tierheim selbst kamen nun vermehrt Schwierigkeiten mit der Stadtverwaltung, die den Verein GATE nicht weiter unterstützen wollte. Am 24.1. wurden von der örtlichen Presse Artikel mit folgendem Inhalt veröffentlicht. Übersetzung von Loredana Magyari, ich habe die wichtigsten Fakten zusammengefasst:

“Der Bürgermeister der Stadt Gheorgheni ist mit der Arbeit des ansässigen Tierschutzvereins GATE unzufrieden. Vor drei Jahren hatte er diesem Verein die Leitung des Tierheims übergeben. Doch leider sind immer noch zu viele Hunde auf den Straßen. Die Firma Vitalissima wird die Tierheim Verwaltung übernehmen. Der Vertrag mit GATE wird daher nicht verlängert …
Ein Grund dafür ist auch, dass eine deutsche Frau seriöse Hilfsversprechungen gemacht hat, aber unter der Bedingung, dass die Tierheim-Verwaltung an die Gemeinde übergeben wird … Die Gemeinde hat die Firma Vitalissima 2011 zum Zweck der Abfallversorgung gegründet. … Die zwei Tierschutzvereine, die in Gheorgheni tätig sind, wissen nichts über die deutsche Frau und offiziell hat niemand sie über diese Entscheidung informiert. Dazu die Leiterin Jakab Agota: Straßenhunde werden soviel wie möglich eigefangen, das Problem ist, dass neue ‘Hundetransporte’ aus anderen Ortschaften und Gemeinden in die Stadt geliefert werden., Die Kapazität des Tierheims ist erschöpft … Der Bürgermeister sagt, dass die Änderungen in etwa 3 bis 4 Monaten durchgeführt werden.”

Zum ersten Mal wurden wir hier mit eindeutig “seltsamen” Aussagen und Gerüchten konfrontiert. Wer ist diese “deutsche Frau”? Darauf mussten wir reagieren: Wir dürfen als gemeinnütziger Verein kein Tierheim unterstützen, das unter städtischer Leitung steht!

Wir vereinbarten mit dem Bürgermeister von Gheorgheni einen Gesprächstermin für den 8. Februar 2013. Wir wollten ihn davon überzeugen, dass die Straßenhundeproblematik auf seine Weise (einfangen, wegsperren, töten) niemals gelöst werden kann, und dass wir das TH nur unter Leitung eines gemeinnützigen Vereins, der unsere Ziele zu 100% teilt, unterstützen können und wollen.

FEBRUAR 2013

8.2.1013 Termin mit dem Bürgermeister der Stadt Gheorgheni.
Teilnehmer des Gesprächs: Mezei Janos (Bürgermeister Georgheni), Weidig Ingrid (1. Vorsitzende Verein Karpatenstreuner), Redel Monika (Schatzmeisterin Verein Karpatenstreuner), Jakab Agota (1. Vorsitzende Verein GATE), Dumitriu Claudiu (BMT) und weitere.

Monika Redel hat ein Protokoll geschrieben: Hier einige Auszüge daraus:

  1. Der Stadtrat hat beschlossen, den Vertrag mit GATE zur Aufnahme der Straßenhunde über den 31.12.2012 hinaus nicht zu verlängern und eine andere Lösung zu finden.
  2. Die Stadt Gheorgheni stellt ein größeres Areal und die dazu gehörende Infrastruktur zur Verfügung. Die bisher von GATE und von Gabriella Szabó genutzten Tierheimflächen werden in das zukünftige Tierheimgelände mit einbezogen.
  3. Die Flächen werden für den Aufbau von Zwingern/Hundehütten vorbereitet (betoniert). Die auf dem jetzt von GATE genutzten Gelände stehenden Zwinger, die von der Stadt Gheorgheni errichtet worden sind (überdachte Zwinger auf dem betonierten Bereich), bleiben im Besitz der Stadt und sollen für das zukünftige städtische Tierheim genutzt werden.
  4. Die Stadt Gheorgheni erstellt eine Veterinärstation und richtet diese ein. Weiter übernimmt sie die Kosten für die notwendige tierärztliche Versorgung der Hunde.
  5. Auf dem Gelände sollen nebeneinander ein städtisches Tierheim, das der Kontrolle der Stadt unterliegt, und von Vereinen (wie GATE) unterhaltene Tierheime betrieben werden. Letztere dürfen das Gelände kostenfrei belegen und die Infrastruktur mit nutzen.
  6. Die Vereine betreuen auch zukünftig die Hunde, die sich in ihrer Obhut befinden. Sie können sich aus den zukünftig eingefangenen Straßenhunden weitere Tiere zur Betreuung und Vermittlung aussuchen. Die Hunde, die nicht von den Vereinen oder privat übernommen werden (können), werden im städtischen Tierheim untergebracht.
  7. Die Tiere sollen in allen Tierheimen auf dem Gelände nach einheitlichen Mindeststandards betreut und versorgt werden. Wenn Vereine oder Privatpersonen mehr machen wollen, müssen sie die Kosten dafür selbst tragen.
  8. Die Stadt Georgheni übernimmt zukünftig die Kosten für die Kastration, Grundimmunisierung und Kennzeichnung der Straßenhunde in den Tierheimen und für Privathunde in Gheorgheni. Mit einer endgültigen Fertigstellung kann nach Einschätzung des Bürgermeisters erst im nächsten Jahr gerechnet werden.
  9. Es soll zukünftig auch für private Hundebesitzer verpflichtend sein, ihre Hunde kastrieren und chippen zu lassen. Alle Hunde sollen in einer Datenbank erfasst werden.
  10. Die Stadt wird die entstehenden Kosten über eine Art „Hundesteuer“ finanzieren, die von allen Bürgern Gheorgheni’s erhoben werden soll. Die genaue Höhe muss der Stadtrat noch beschließen.
  11. Die Stadt Gheorgheni wird die Vereine nicht weiter finanziell unterstützen. Diese müssen sich zukünftig über Sponsoren selbst tragen.Falls das Budget der Stadt das zulässt, kann eventuell eine geringe Summe (abhängig von der Anzahl der betreuten Hunde) den Vereinen zur Verfügung gestellt werden. Die Vereine sollten damit aber zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht rechnen.
Fototermin mit dem Bürgermeister am Tierheim, 10. Februar 2013
v.r.n.l.: Levente Kémenes , Ingrid Weidig, Ágota Jakab, Janos Mezei, Monika Redel

Diese Fakten wurden uns vorgelegt. Abgesehen vom Wegfall der finanziellen Unterstützung konnten wir prinzipiell damit leben und eigentlich so weitermachen wie bisher. Wir hofften, dass er eines Tages einsehen würde, dass es kontraproduktiv sein wird, alle Hunde wegzusperren, da er damit immer neuen Zuzug von Straßenhunden fördern würde. Reisebericht

MÄRZ 2013

Schon eine Jahr nach Gründung unserer Initiative wurde am 12. März 2013 aus der Initiative Karpatenstreuner der VEREIN Initiative Karpatenstreuner e.V., eingetragen unter der Nummer VR 5388 im Vereinsregister des Amtsgerichts Essen.

12. März

Eher unerwartet wurde uns bewusst, dass nicht alle Straßenhunde zwangsläufig gesunde Hunde sind.
Eigentlich hätten wir es wissen müssen, denn die Welpen haben auf der Straße oft den denkbar schlechtesten Start ins Leben.
Ennikö, Csillag und Tünde waren sozusagen unsere “ersten Welpen”: niedliche kleine helle Hündchen, die sehr schnell ihre Menschen gefunden haben. Csillag und Ennikö sind rundum gesund, nur Tünde hat eine angeborene beidseitige Patellaluxation, bei der die Kniescheiben immer wieder aus ihren Führungen glitten. Sehr schmerzhaft für einen jungen Hund, der spielen, rennen und toben will. Und für die Familie eine unerwartet hohe finanzielle Belastung. Uns war sofort klar, dass wir da helfen mussten, denn wir fühlen uns auch nach der Vermittlung noch für unsere Hunde verantwortlich.
beide Operationen wurden von uns bezahlt. Die Samos Hundenothilfe e.V. hat uns dabei unterstützt.

APRIL 2013

Schon im März hatten wir eine Veranstaltung auf facebook gestartet, um ein
5-tägiges Kastrationsprojektes für Straßen- Privat- und Tierheimhunde zu finanzieren.

Als wir Ende April in Gheorgheni waren, waren noch keinerlei Vorbereitungen zur Einrichtung eines städt. Tierheims seitens der Stadtverwaltung zu erkennen. Wir machten daher zwangsläufig so weiter, wie immer, was blieb uns anderes übrig? Die fünftägige Kastrationsaktion mit Nina Schöllhorn und Jacqueline Hess vom Tierärztepool verlief sehr erfolgreich.

Der TA-Pool schrieb dazu:
“In Zusammenarbeit mit den Karpatenstreunern (www.karpatenstreuner.de) konnte zum wiederholten Male in Gheorgheni eine Kastrationsaktion sehr erfolgreich durchgeführt werden. In 5 Tagen konnten 104 Tiere (51 Hündinnen, 32 Rüden, 14 Katzen und 7 Kater) operiert werden. Die Aktion wurde von der Bevölkerung gut angenommen und sehr viele Straßenhunde konnten kastriert und anschließend an ihren angestammten Platz zurück gebracht werden. Wir freuen uns sehr, dass sich in Gheorgheni trotz der schwierigen Ausgangslage endlich einiges zum Guten wendet und wir recht hoffnungsvoll in die Zukunft blicken können. In erster Linie ist dies der unermüdlichen Einzelkämpferin Agotha und dem unerschrockenen Einsatz der Karpatenstreuner um Ingrid Weidig zu verdanken. Wir freuen uns auf eine weitere Zusammenarbeit.”

Reisebericht

MAI 2013

16. Mai 2013: Die Initiative Karpatenstreuner e.V. ist vorläufig als gemeinnützig anerkannt!

JUNI 2013

5. bis 28.- Juni Drei Wochen in Rumänien: große Pläne – aber wie immer kommt doch vieles anders als gedacht.
Ein Besuch des Offenen Tierheims ohne Zwinger in Oradea war sehr interessant und gab mir wertvolle Impulse zur Verbesserung der Lebensqualität und letztendlich auch der Sozialisation und Vermittlungsfähigkeit unserer Hunde in Gheorgheni.

Es war eine sehr intensive und schöne Zeit im Tierheim Gheorgheni, in der ich nahezu jeden Tag ca. 6 – 8 Stunden im Tierheim war; eine gute Gelegenheit alle zu der Zeit dort lebenden Hunde kennenzulernen, Fotos zu machen und zu beschreiben.

Dazu im Tierheim vor Ort der ständige Kampf gegen fehlende Flexibilität und Offenheit für Neues.
Jede Änderung wurde erst einmal abgelehnt. Trotzdem haben wir auf mein Drängen hin zwei völlig neue Freilaufbereiche eingerichtet, die auch heute noch in ständiger Benutzung sind. Man muss manchmal einfach anfangen, nicht viel reden, sondern die Schaufel in die Hand nehmen … damit können rumänische Männer nicht gut umgehen, sie “müssen” einem Hilfe anbieten.
Die Stunden mit den Hunden an den langen warmen Sommertagen habe ich sehr genossen.

Ein paar facebook-screenshots aus dieser Zeit:

Stand der finanziellen und lokalpolitschen Dinge vom 17. Juni 2013
Wir haben nun doch wieder einen Vertrag mit dem Bürgermeister, bekommen für dieses Jahr erneut Geld von ihm (38.000 Lei), von dem wir in erster Linie die Löhne für Levente und Attila bezahlen können, und zwar endlich mal in angemessener Höhe. Denn was insbesondere Levente dort leistet ist unbezahlbar. Durch unsere Patenschaften und weitere Spenden können wir die Futterversorgung, die medizinische Versorgung und die Kastrationen bezahlen. Sodass das erleichternde Gefühl aufkommt, dass keine Not herrscht.

Allerdings – es gibt immer ein “aber”. Jetzt will der Bürgermeister, dass wir noch mehr Hunde von der Straße sammeln und im Tierheim aufnehmen. Das wollen wir “aber” nicht. Also machen wir das Tierheim eben anders voll: Wir “möblieren” die vorhandene, gar nicht mal so kleine Fläche mit Hundehütten und unterteilen eine große Fläche in mehrere kleine. Dadurch wirkt das alles viel voller, und wenn dann überall Hunde herumtoben wirkt es fast überfüllt. Das habe ich Levente endlich klar machen können, und so findet er sich immer mehr mit frei laufenden Hunden ab.

Facebook war in der Zeit, in der ich spät abends so gut wie immer alleine war, mein Kommunikationsmedium geworden. Es war Fluch und Segen zugleich: Ich durfte einen waschechten facebook-shitstorm erleben: eine Mischung aus Animositäten einzelner Personen gegen mich und die Karpatenstreuner, persönlichen Beleidigungen und unhaltbaren Vorwürfen; die ganze Palette, die das soziale Netzwerk facebook zu bieten hat. Und um es komplett zu machen: Auf eigene Nachfrage erfuhr ich, dass in Süddeutschland ein durch GATE vermittelter Hund an einer unheilbaren Verletzung verstorben sei, auch daran trugen angeblich WIR die Schuld. (Was erst sehr viel später dementiert wurde)
Andererseits konnte ich dort fast täglich vom Leben im Tierheim erzählen, das Schöne, das Traurige, das Schwierige mitteilen und bekam wertvolle Unterstützung und viele gute Ratschläge.
Mein Reisebericht dazu

JULI 2013

Während des Kastrationsprojektes Ende April hatten wir der Tierärztin Nina Schöllhorn verschiedene unserer Sorgentiere vorgestellt:
Effi rednose, Effi blacknose, Dandy und Danida mit Hüftproblemen, Kifli und Donald mit starken Augenproblemen … Inzwischen war Effi rednose in Deutschland angekommen und eine schwere HD offensichtlich geworden. Eine OP unumgänglich. Kaum war ich aus Gheorgheni zurück, kam die kleine Effi unters Messer.
Auch damit kamen weitere Ausgaben auf den Verein zu, die jedoch zum großen Teil von Monika Redel übernommen wurden, bei der Effi – jetzt Fee genannt – leben darf.
Dandy und Danida haben ein Zuhause in Bayern gefunden. Ihre Menschen übernehmen die Kosten für die Behandlungen.
Kifli wurde in Gheorgheni im Juni operiert.
Nur für den wilden Donald brauchen wir noch ein Zuhause und eine Behandlung seiner Augen.  Er ist nicht blind, aber die Augen sind sehr klein. Er kann auf jeden FAll Schatten und Bewegungen erkennen.
Nachdem sich Ferdinand so allmählich erholt hat und zu Kräften gekommen ist, wird sehr deutlich dass auch er schwerwiegende Probleme mit den Hüften und den Hinterläufen hat!

SEPTEMBER 2013

Wir starteten mit einem Spendenaufruf für unsere groß angelegte Kastra-Woche für Gheorghenis Straßenhunde! Alles ist Vorbereitet und bestens geplant. Schon bald ist diese Aktion großteils finanziert!

Was wir nicht mit eingeplant hatten waren die unseeligen Ereignisse des 2. Septembers bei denen ein kleiner Junge in Bukarest aus noch immer (!) ungeklärter Ursache zu Tode kam. Angeblich war er von Straßenhunden angegriffen worden ?!
Das löste eine Welle von Empörung, Hass auf die Hunde, Brutalität und Grausamkeit gegen die Streuner, aber auch weltweiter Sympathie für die rumänischen Niemandshunde aus. Es wurden innerhalb weniger Tage Gesetze entworfen und schon vor ihrem Inkrafttreten umgesetzt, um der “Streunerplage” Herr zu werden. Tierfreunde und auch wir waren nur noch geschockt und hilflos. In Rumänien wütete der “Mob” …
In diesem Zusammenhang eine Aussage von Claudiu, der im März mit uns gemeinsam beim Bürgermeister war.
Claudiu Dumitriu, rumänischer Tierrechtler, selbst Vater einer kleinen Tochter und Zeuge der dramatischen Entwicklung:

„Wann hat sich ein Präsident je dafür interessiert, dass noch heute Kinder in Kliniken sterben müssen, weil unsere Regierung nicht in das Gesundheitswesen investiert? In unserem Land können Kinder auf Fußgängerwegen von Politikern angefahren, und Kinder von ihren schlagenden Eltern misshandelt werden, Kinder sterben in brennenden Häusern, ertrinken, lassen bei Verkehrsunfällen und durch die Fahrlässigkeit von Ärzten ihr Leben – doch dieses korrupte, graue und scheinbar zukunftslose Land weiß nach dem tragischen Kindestod nun endlich, wer die wahren „Schuldigen“ sind: Die Straßenhunde, an denen sich jeder Mensch für alle erlittene Schmach rächen kann.“

Der Bürgermeister kündete über die Presse an, dass in Gheorgheni ab dem 1. Oktober die Straßenhunde eingefangen werden sollen, und nach 14 Tagen “Aufbewahrung” im städt. Tierheim eingeschläfert werden, wenn sich niemand findet, der sie bei sich aufnimmt.
Wir wusstenschon bald: wir halten an unserem Programm fest und wollen eine Kastrationsaktion im Oktober in Gheorgheni durchführen mit Dr. Razvan aus Oradea. Zusätzlich wurde der Bau neuer Zwinger geplant, um neu eingefangenen Straßenhunden eine sichere Unterkunft geben zu können. Es war schwer, ruhig zu bleiben …

Ágota schrieb:

Dear friends, the dogs need us more than ever. Everybody who wants to save lives in Gheorgheni please consider that we need fences and doghouses as many as we can collect and as soon as possible. We have to collect about 50 dogs from the town and they need place to stay. We want to build at least 3 kennels 12×12 m and surround with electricity wires so that they don t go out. and because winter is coming we need good woodhouses. We need helpers also. we don t kill dogs so please help us.

OKTOBER 2013

Anfang Oktober wurden auf den Straßen einige vergiftete Hunde gefunden, alle in einem Bezirk. Sie starben voraussichtlich an Rattengift. Ob das der Start einer größeren Aktion werden sollte, war erst einmal ungewiss. Aber danach blieb alles ruhig in Gheorgheni

Freitag, 18. Oktober

Am Nachmittag hatten Agota, Barbara und ich einen Termin beim Bürgermeister Herrn Janos Mezei. Viel versprachen wir uns nicht davon, aber es war wichtig, Präsenz zu zeigen, und seine Pläne bezüglich der Straßenhunde in Gheorgheni zu erfahren und mit unseren abzustimmen. Bisher hatte es abgesehen von 2 vermutlich vergifteten Hunden Anfang September keine getöteten Hunde hier gegeben.
Kurzes Ergebnisprotokoll des einstündigen Treffens:

  1. unsere Hunde in unserem Tierheim sind sicher.
  2. direkt neben unserem Tierheim wird ein städtisches TH gebaut. Hundefänger werden durch die Stadt ziehen und wollen ALLE Hunde von den Straßen fangen. Sie werden im städt. TH untergebracht. 14 Tage lang stehen sie zur Adoption, danach werden sie getötet.
  3. Dieses Gelände wird für uns offen stehen und wir können die eingefangenen Hunde da herausholen. Dann wird ihnen nichts geschehen. Das stellt uns vor schier unlösbare logistische Probleme. Der BM rechnet mit etwa 300 Tieren in relativ kurzer Zeit.

Somit standen wir – und besonders Ágota und Levente – unter enormem psychischen Druck. Sie wirkten auf mich wie gelähmt und kaum fähig, weiter als bis zum nächsten Tag zu denken. Verständlich unter dieser Situation.

Unsere Herbst-Aktion in Gheorgheni verlief wie geplant, unsere Hundefänger waren fast pausenlos im Stadtgebiet unterwegs, viele Privatmenschen brachten ihre Hunde zur kostenlosen Kastration, und es gab zahlreiche positive Gespräche mit den Bürgern von Gheorgheni und Unterstützung für IHRE Straßenhunde.
Rund 130 !!! Hunde wurden an den fünf Kastrationstagen unfruchtbar gemacht. Unendliches Elend zahlloser Welpen konnte verhindert werden. der rumänische Tierarzt Razvan und sein Team haben von morgens neun Uhr mindestens 12 Stunden täglich nahezu ununterbrochen gearbeitet.
Werner, Levente und Attila bauten neue Zwinger und Hundehütten für die Neuankömmlinge.

Arbeiter der Stadtverwaltung begannen parallel dazu, ein Gelände mit einem blickdichten Zaun zu versehen.
Darauf stand eine Art Scheune mit Betonboden und einem Dach und drei Wänden, vorne ist sie offen. Mit einfachen Zaunelementen wurde der Raum in Zwinger unterteilt. Bei uns entstand eine panikartige Stimmung: Entstand hier eine Art “Tötungsstation” direkt neben unserem Tierheim! Wir konnten nur hoffen, dass der Bürgermeister sein Wort hielt, und wir die Hunde daraus “befreien” können. Doch wohin damit?

Mein Reisebericht

 

NOVEMBER 2013
Alles blieb ruhig, das Tierheim der Stadtverwaltung blieb leer, der Winter kam. Wir hofften, dass in diesem Jahr nichts unerwartetes mehr kommen würde. Unsere Hunde wurden gut versorgt, auch in dieser Hinsicht fühlten wir uns sicher.

DEZEMBER 2013

Nicht in meinen wirrsten Träumen hätte ich mir vorstellen können, was dann auf uns zukam.

Das war der Anfag der “Affäre Starromania”, die bis heute leider immer noch nicht beendet ist.
Was sich derzeit in einem Dreieck mit den Punkten Gheorgheni, RO – Essen, D – Dietikon, CH abspielt hat den Namen „Absurdes Theater“ zurecht verdient. Zweihundert von insgesamt hunderttausenden hungriger, frierender und geschundener Straßenhunde in Rumänien sollen von zwei Organisationen gleichzeitig betreut werden. Ja toll, möchte man da sagen….
Nein leider nicht, denn beide Vereine haben in manchen Punkten sehr unterschiedliche Auffassungen. Wer war zuerst da? Die Initiative Karpatenstreuner, und zwar seit Mai 2012.  Die andere Tierschutzorganisation war im November 2013 zum ersten Mal vor Ort, ist einmal kurz eine Stunde oder so durch das Tierheim gelaufen, hat mindestens zweimal mit den Stadtoberhäuptern diniert und dabei kurzerhand beschlossen, dass alles, was GATE (seit 2009) und wir (seit 2012) dort bisher gemacht haben, nichts taugt, und dass ein Schweizer Tierarzt aus Dietikon, der mal gerade einen Verein “Starromania” gegründet hat, alles viel besser machen kann und will. …
Der Schweizer Tierarzt hat nach seiner November-Reise einen flapsig-flotten Reisebericht geschrieben und veröffentlicht.
Hier nur zwei Kernaussagen, die unseren erst in E-Mails, später dann auch öffentlich geäußerten Protest hervorgerufen haben:

  1. Die Stadt kann nur für die Kosten von insgesamt 35 Hunden im Tierheim aufkommen. Im Moment sind aber über 200 Streunerhunde im Hundeheim vor der Stadt. … Kranke Hunde und aggressive Hunde müssen euthanasiert werden. [ …]  Es muss unbedingt angestrebt werden, dass bis Ende 2014 höchstens noch 35 Hunde im Tierheim sind. Gesunde und gut vorbereitete Hunde sollen nach Möglichkeit in Familien ausser Landes transportiert werden. Die “Kompetenz” dazu liegt ausschließlich bei einem Team, in dem wir nichts zu melden haben!
  2. Ein Tierheim, das für 35 Hunde konzipiert ist, kommt nicht ohne massivem Schaden an Tieren, Gebäuden und Menschen vorbei wenn dort über 200 Hunde gepflegt, betreut und verköstigt werden müssen. Das Hilfspersonal, das in diesen Gehegen arbeitet, hat nicht eitel Freude an der Arbeit gezeigt. Die Betreuung eines Tierheimes in dieser Dimension braucht geschultes Fachpersonal, das aber in Siebenbürgen so nicht zur Verfügung steht. Eine ausgeklügelte Planung und Umsetzung tierschutzgerechter Betriebe kann nicht durch Hilfspersonal erledigt werden, und emotionale Tierschützer bringen ein Tierheim auch nicht weiter. Gemeint sind damit Ágota, Levente und wir.

Was in diesem Zusammenhang dann alles geschah ist hier nachzulesen


JANUAR 2014

Ende Januar kam von Ágota die Nachricht, dass 4 Hunde im Shelter des Bürgermeisters untergebracht seien, sie jedoch keine Möglichkeit hätte, die Hunde zu sehen. War das jetzt ein Anfang? Von was denn überhaupt?. Keine Ahnung, wir würden abwarten und beobachten. Unsere Kontrahenten bereiteten mit großem Werbeaufwand Transporte von “Hilfsgütern” in ein Land vor, in dem es eigentlich alles zu kaufen gibt. Doch so ein Hilfstransport macht die Menschen in den helfenden Ländern glücklich.

Wir planten eine Fahrt für Ende Februar nach Gheorgheni mit einem Kastrationstag

FEBRUAR 2014

Das Tierheim hatte “Besuch” vom örtlichen Amtsveterinär mit der Auflage, eine von Bukarest zentral für alle Tierheime des Landes angeordnete Kontrolle durchzuführen. Der Herr Veterinär schaute von aussen über den Zaun und erstellte seine Mängelliste:

  1. Es dürfen in Zukunft keine Hunde mehr frei auf dem Gelände herumlaufen. Alle Hunde müssen in Zwingern eingesperrt sein.
  2. Die Hunde dürfen nicht mehr im Matsch herumlaufen! (Anmerkung: Zu der Zeit der herrschte dort Tauwetter!)
  3. Es müssen mindestens zwei, besser drei Räume vorhanden sein, denn es geht nicht an, dass der Behandlungsraum gleichzeitig Aufenthaltsraum für die Männer und Futterlager ist….

Sollten wir diese Auflagen nicht erfüllen müssen wir mit hohen Strafen oder der Schließung des Tierheims rechnen. Ein Zeitraum zur Erfüllung aller Auflagen ist noch nicht genannt worden.
Nun kommt aber der Hammer: der Amtsveterinär gab an, dass ihm der Vizebürgermeister gesagt habe, dass der Raum, den GATE bisher benutzt habe, für das Tierheim des Bürgermeisters gebraucht werde …

Seltsam nur, dass es in der Nachbarstadt keine solche “Kontrolle” gab!

27.2.2014: Koffer packen für Gheorgheni

MÄRZ 2014

4.3.2014 Grüße aus Absurdistan.
In einem Land in dem Hunde auf der Straße tot geschlagen werden dürfen und überfahrene Tiere am Straßenrand verrotten, müssen Tierheime irrwitzige Auflagen erfüllen!
Da wird es plötzlich wichtig, dass die einzelnen Zwinger säuberlich durchnummeriert werden, dass jedes verwendete Medikament genau registriert wird, dass ein tierärztlicher Assistent eine Art Buchführung macht über jeden einzelnen Hund und und und …
Engagement ehrenamtlicher Tierschützer wird durch Bürokratie erstickt. Ich habe gestern den mehrseitigen Bericht der Veterinärbehörde durchgesehen und nur gestaunt, was sich solche Verwaltungsleute alles so ausdenken…..
Erst einmal viel unsinnige Bürokratie. Nun gut, das ist lästig aber zu schaffen. Nummern für die Zwinger hatten wir unabhängig davon schon vorbereitet.
Eine andere Auflage ist ärgerlicher: Es muss ein teurer Vertrag mit einer Tierkörperbeseitigung abgeschlossen werden, über jährlich 124 €. Bisher durften wir die toten Hunde an einer unbenutzten Stelle auf dem Gelände begraben, jetzt müssen sie eingefroren werden und bis nach Suceava gebracht werden, verbunden mit weiteren Kosten. Auch dieses Geld werden wir bezahlen müssen, zähneknirschend, denn dafür würde uns unser Tierarzt in Gheorgheni locker 6 Hündinnen kastrieren können!

Die Auflage mit den mindestens zwei Räumen ist durchaus berechtigt, doch sie stellt unsvor einige Probleme! Aber da denke ich weiter drüber nach, wenn es soweit ist. Ich kenne dieses Land ja nun schon seit ein paar Tagen: Vieles kann man aussitzen, denn Vorschriften ändern sich mitunter wöchentlich.

Ein kurzer Bericht zu dieser Fahrt wird noch folgen!

WIR MACHEN AUF JEDEN FALL WEITER,
auch wenn man uns Steine in den Weg legt, Unwahrheiten verbreitet, wir fallen vielleicht mal hin, stehen aber wieder auf, denn diese wunderbaren Hunde brauchen unsere Hilfe!


ZUM ABSCHLUSS EIN PAAR ZAHLEN UND FAKTEN aus dem Kalenderjahr 2013

165 Menschen haben die unglaubliche Summe von 38.620 € für die Straßenhunde und das Tierheim in Gheorgheni gespendet! Im Kalenderjahr 2013 war ich selber insgesamt 4 mal in Gheorgheni. Das waren insgesamt 42 Tage ohne Reisetage gerechnet. Wir haben in dieser Zeit 2 Kastrationsaktionen mit insgesamt 10 Tagen komplett selber finanziert. Dabei wurden 213 Hunde und 21 Katzen unfruchtbar gemacht! (Hunde aus unserem Tierheim, selbst eingefangene Straßenhunde und von Privatleuten gebrachte Hunde)

Ausgaben, die aus diesen Spendengeldern getätigt wurden, sind hier in gerundeter Form nach Projekten und Sachgebieten geordnet aufgelistet:

1. Arbeitsaufenthalt im Tierheim Gheorgheni vom 06. – 11. Februar (M. Redel und I. Weidig)
Gesamtkosten 915 €

Fahrt + Unterbringung
234 €
Vorab gekauftes Entwurmungsmittel Milbemax
360 €
In Gheorgheni gekauftes Hundefutter (Dosenfutter für Welpen und kranke Hunde)
288 €
div. Taxifahrten für Besorgungen im Ort
33 €

Wir rechnen unsere Flugkosten zwar immer für das Finanzamt ab, erstatten sie jedoch großteils, indem wir unseren Mitarbeitern vor Ort immer mal kleinere Summen Bargeld als Trinkgelder für besondere Arbeiten geben, die wir nicht offiziell abrechnen können. Den Transfer vom Flughafen in Cluj bis nach Gheorgheni hat Monika Redel aus eigener Tasche bezahlt

2. Arbeitsaufenthalt im Tierheim Gheorgheni vom 24. – 29. April (I. Weidig und M. Marlin) mit Kastrationsaktion 5 Tage
Gesamtkosten 3.500 €

Fahrt + Unterbringung
444 €
Vorab gekaufte Transponder
281 €
In Gheorgheni gekauftes Hundefutter (Dosenfutter für Welpen und kranke Hunde)
468 €
Leihwagen + Benzin
285 €
Honorar Nina Schöllhorn
800 €
Materialkosten Tierärztepool
1180 €
diverse Materialikosten für Zwinger u.a.
42 €

Wir rechnen unsere Flugkosten zwar immer für das Finanzamt ab, erstatten sie jedoch großteils,
indem wir unseren Mitarbeitern vor Ort immer mal kleinere Summen Bargeld als Trinkgelder für besondere Arbeiten geben, die wir nicht offiziell abrechnen können. Meike Marlin hat ein Teil der Kosten für den Leihwagen übernommen.

3. Arbeitsaufenthalt im Tierheim Gheorgheni vom 01. – 29. Juni (I. Weidig)
Gesamtkosten 2.200 €

Flüge + Bahnfahrten
197 €
Unterbringung
290 €
Vorab gekaufte Medikamente, Homöopathie
202 €
In Gheorgheni gekauftes Hundefutter (Dosenfutter für Welpen und kranke Hunde)
590 €
Kosten für Tierarzt Székely vor Ort
247 €
Zaunelemente und Zub. für Freilauf
467 €
Putzmittel und Haushaltswaren
81 €
Kosten für Lebensmittel und Getränke der Helfer beim Zaunbau
60 €
Taxikosten für Besorgungsfahrten im Ort
66 €

Wir rechnen unsere Flugkosten zwar immer ab, erstatten sie jedoch großteils, indem wir unseren Mitarbeitern vor Ort immer mal kleinere Summen Bargeld als Trinkgelder für besondere Arbeiten geben, die wir nicht offiziell abrechnen können.

4. Arbeitsaufenthalt im Tierheim Gheorgheni vom 17. – 26. Oktober (I. Weidig, B. Hidding, W. Alex, S. Hofbauer) mit Kastrationsaktion und Zwinger- und Hüttenbau
Gesamtkosten 7.280 €

Flüge Weidig, Hidding, Alex
570 €
Unterkunft Weidig, Hidding, Alex
468 €
Vorab gekaufte Transponder
279 €
Vorabüberweisung an GATE für Baumaterial für Zwinger und Hütten
1.000 €
vorab gekaufte Medikamente
657 €
vorab gekaufte med.-technische Geräte, die im Tierheim verblieben sind
150 €
vorab gekauftes Verbandsmaterial f. Tiere, Maulkörbe
117 €
Leihwagen + Benzin
343 €
In Gheorgheni gekauftes Hundefutter (Dosenfutter für Welpen und kranke Hunde)
208 €
Kosten für fünf Tage Kastra an SOS Dogs Oradea
2620 €
Hotel + Verpflegung Kastrationsteam
868 €

Wir rechnen unsere Flugkosten zwar immer ab, erstatten sie jedoch großteils, indem wir unseren Mitarbeitern vor Ort immer mal kleinere Summen Bargeld als Trinkgelder für besondere Arbeiten geben, die wir nicht offiziell abrechnen können. S. Hofbauer hat ihre Flüge und Unterkunft selbst bezahlt.

Monatliche Futterkostenüberweisungen an einen Futtermittelhändler in Gheorgheni: 15.420 €

Überweisungen an GATE als zweckgebundene Spenden für personelle Unterstützung der Arbeiten im Tierheim (Levente + Attila) Januar bis August 2013: 2.800 €

Direktüberweisungen an den Tierarzt Dr. Székely in Gheorgheni: 736 €

Allgemeine Kosten: 2.532

Vereinsverwaltung und Bürokosten, Porti
228 €
Vereinsgründung
53 €
Steuerberatung für Gemeinnützigkeit
761 €
Zwingerversicherung
200 €
Nina Schöllorn Untersuchungen v. Hunden in Gheorgheni, Juli 2013
100 €
Anschaffung einer professionellen Tierschermaschine*
190 €
Tollwuttiterbestimmung für ausgewählte Hunde in Gheorgheni, einmalige kurzfristige Anordnung aus Bukarest
1.000 €

* Die Schermaschine wurde im Mai von M. Marlin gekauft für 375 €. 190 € wurden von Verein übernommen.

Die oben genannten 38.620 € setzen sich zusammen aus den Patenschaften, zweckgebundenen Spenden für Personalkosten, Kastras, Zwingerbau, Transponder und nicht zweckgebundene Spenden. Die daraus getätigten Ausgaben betrugen insgesamt aufgerundet 35.383 €.

Momentan haben wir auf unserem Spendenkonto also ein kleines “finanzielles Polster”, und können dadurch in Notfällen schnell und unbürokratisch handeln, worüber wir sehr froh sind.