Reisebericht 13.-20. März 2021

Reise nach Ditrau von Oliver und Daniela

Da wir seit Juli durch Corona nicht mehr in Ditrau waren, war eine Fahrt dringend notwendig. In Ditrau und Harghita liegen die Zahlen konstant im unteren Bereich, in Ditrau selbst unter 30. Oliver und ich haben daher beschlossen, eine Woche Richtung Rumänien zu fahren. FFP-Masken gibt es ja inzwischen problemlos zu kaufen. Und gefährlicher als hier ist das Alltagsleben zumindest in Harghita auch nicht. Durch die Transportgenehmigung fallen wir unter Güterverkehr und aus der Quarantäne raus. Selbstverständlich haben wir uns trotzdem nach der Rückkehr testen lassen.

Am Samstag den 13. März machten wir uns mit meinem Vito auf die Reise. Kurz vor der Grenze nach Österreich hatten wie eine im Nachhinein lustige Begegnung mit der Bundespolizei. Wir hatten eine kurze Pause auf einem Rasthof gemacht und das Pickerl für A gekauft. Beim Ankleben klopft es an unsere Seitenscheiben und die Türen gehen auf. Fahrzeugkontrolle! Ich habe als erstes das Pickerl festgeklebt, dann mich um die schwarze Gestalt gekümmert. Brav Maske auf, Papiere rausgesucht und freundlich die Fragen beantwortet (Nein, wir haben keine Hunde dabei. Macht auch nicht wirklich Sinn, Hunde von D nach RO zu bringen 😉 ). Ich glaube, die wollten eine gemütliche Kontrolle ohne Scherereien vor der Mittagspause und ihrer vermutlich neuen Kollegin zeigen, wie so was geht! Der junge Beamte, der das Wort geführt hat, war wie seine beiden Kolleginnen nett und freundlich. Hatte sogar ein paar Fragen zum Verein und was wir so machen. Gut, dass wir wissen was wir tun und alle Antworten zu Transport und Co kennen.

Eine Zwischenübernachtung in Arad haben wir von vornherein eingeplant, damit wir halbwegs entspannt und munter in Ditrau ankommen können. Die Wohnung ist sehenswert! Arad hat eine Altstadt aus der K&K-Zeit. Die Wohnung liegt in einem solchen Haus und wurde innen liebevoll restauriert. Nach frühem Frühstück starten wir auf die zweite Etappe und waren um die Mittagszeit in Ditrau. Da noch die Sonne schien, haben wir den Nachmittag für einen ersten Besuch und Fotos genutzt. Besonders neugierig waren wir natürlich auf die neuen Hunde.

Levente hat sich sehr gefreut, uns zu sehen. Ich denke, er genießt es, wenn wir dort sind. Die neuen Hunde hat er uns als erstes vorgestellt. Die Welpen sind zuckersüß! Klein und niedlich. Anfangs noch ein wenig scheu, aber platzend vor Neugier auf uns. Emmi war deutlich misstrauischer, dies hat sich aber in den nächsten Tagen gelegt. Als Neuzugänge seit Juli letzten Jahres hatten wir Wanja mit Welpen. Diese sind bereits samt ihrer Mama in beste Hände vermittelt. Dann kamen Tasha, Tommi, Lola, Basil, Hedwig, Kiara und Jo. Als neueste Zugänge Emmi mit ihren drei Welpen. Emmis Welpen sind ebenfalls vermittelt! Zu den anderen Hunden haben wir auf ihren Seiten geschrieben bzw. aktualisieren noch.

Alle neuen Hunde sind sehr menschenfreundlich und freuten sich über neue Menschen. Jo war sofort von uns begeistert, wollte gar nicht mehr von unserer Seite weichen. Im Freilauf genossen die Hunde Krauleinheiten und die Abwechslung ihres üblichen Alltags.

Die nächsten Tage waren geprägt von Hunde bespassen, die neuen gut kennen lernen, bei den bekannten an das bisherige anknüpfen. Bei einigen bisher sehr scheuen Hunden haben wir trotz der kurzen Zeit viel erreichen können! Und es musste einiges organisiert werden rund ums Tierheim. Umbaumaßnahmen planen, Ausreise vorbereiten.

Wenn Corona es zulässt, wollen wir diesen Sommer endlich den Rest der alten Zwinger abreissen und erneuern. Wir sind bereits im Gespräch mit einem Bauunternehmer, der einen Teil der Arbeiten übernehmen soll. Mit Maschinen geht so manchens einfacher und schneller! Die Lösung mit Ausreisezwinger brennt uns unter den Nägeln. Bisher waren immer zu viele Hunde da, um den Bau zu beginnen. Außerdem muss ins Haus eine neue Heizung. Das alte System hat sich vor vier Wochen zerlegt weil eine Ablaufsicherung klemmte. Zum Glück ist außer einem explodierten Ausdehnungsgefäß und Mengen an schwarzem Dampf nichts passiert. Klar ist aber auch, dass hier eine vernünftige und sichere Lösung her muss. Oliver und ich haben in einer Putzaktion die Reste des schwarzen Dampfes beseitigt, jetzt sind die Fenster wieder durchsichtig!

Im Welpenauslauf. Man beachte den klitzekleinen beigen Welpen rechts!

Bei den Hunden fiel uns auf, dass Levente es zu gut mit dem Futter meint. Das neue Futter ist wesentlich besser als das rumänische. Leider sind unsere Bemühungen, die Futtermenge zu reduzieren, bisher vergeblich gewesen. Wir bleiben dran.

Auch dieses Mal haben wir uns mit den scheuen und ängstlichen Hunden beschäftigt. Mit Molli, Becki und Mariechen. Bei Becki habe ich mit Nassfutter einen großen Fortschritt geschafft. Sie lief mir bis in den Auslauf nach! Gaaaanz vorsichtig ging Näschen kraulen. Becki ließ es zu und fand es gar nicht so gruselig. Es wäre ein ein Traum, Becki soweit zu bringen, dass sie noch ein paar schöne Jahre in einer Familie mit warmen Körbchen verbringen dürfte.

Mit Honey waren wir am Montag bei Dr. Lehel, da sie hinten sehr lahmte. Laut Levente ist sie mit der Pfote hängen geblieben und hat sich das Bein verdreht. Als Diagnose kam Patella Luxation heraus. Eigentlich sollte Honey am Mittwoch operiert werden, aber Lehel wurde krank. Fest stand bereits am Montag, dass Honey mit nach D muss. Wir haben erfreulich schnell eine Pflegestelle gefunden! Mit Anschluss an eine Tierklinik.

Und eigentlich hatten wir vor, Claudia in Piatra Neamt zu besuchen. Durch die Krankheit von Lehel und anderen Planungsänderungen (incl. dem Wetter!) konnten wir dies leider nicht umsetzen. Sehr schade, wir hätten sie gerne persönlich kennen gelernt. Ich hoffe auf den nächsten Besuch und etwas mehr Zeit plus besseres Wetter.

Das Wetter war leider diesmal gegen uns. Zwar besser als vorhergesagt und nicht ganz so viel Niederschlag, aber genug, um Matsch und nasse Hunde zu produzieren. Sonne war kaum zu sehen, was sich auch auf die Bilder ausgewirkt hat. Wir haben das Beste daraus gemacht. In den Matschklamotten hat uns außer den Hunden nur Levente gesehen. Und er kennt das! Die Hunde interessiert das Wasser von oben nur wenig.

Für die Rückreise war geplant, Gudrun und Lola mitzunehmen. Leider hat sich herausgestellt, dass Gudrun noch nicht so weit ist. Sie braucht noch etwas mehr Zeit. Honey war ab Montag klar. Wir haben bei der Inspektion unserer Hunde gesehen, dass einige wieder verfilztes Fell haben. Die großen Herdis haben eine Fellvariante, die sehr dazu neigt. Für die jüngeren Hunde wird beim nächsten Aufenthalt ein Scherprogramm notwendig sein. Dazu brauchen wir aber unseren Tierarzt. Ohne Sedierung ist bei Hunden wie Mitja und Matos nichts zu machen. Kimya sah wieder so aus wie vor zwei Jahren. Aus der Erfahrung wissen wir, dass die Hunde ihn nach der Schur nicht mehr erkennen. Und es ist momentan zu kalt, um ohne Fell herumzulaufen. Da Kimya bereits ein alter Hundemann ist, haben wir uns entschlossen, ihn zunächst scheren zu lassen und dann mit nach D zu nehmen. Momentan ist er bei mir, bis ein Checkup und Zahnsanierung erledigt ist. Wir suchen aber bereits jetzt nach einer Dauerpflegestelle für ihn!

Hundesalon und die Prozedur Schneiden, Waschen, Föhnen hat Kimya wie ein Profi mitgemacht. Vielen Dank an dieser Stelle an Coafor Canin Kozmetika in Gheorgehni!

Am Freitag machten wir uns auf die Reise nach Deutschland. Wieder planten wir eine Zwischenübernachtung ein, da wir nicht einschätzen konnten, was uns an den Grenzen erwartet. Die Nacht war sehr kurz, um 5 waren wir bereits wieder unterwegs. Auf der Heimfahrt hatten wir alles an Wetter. Vom Schneetreiben über Hagel bis zum Sonnenschein. In Östereich war auf der Autobahn hinter Wien tiefster Winter. Aber wir kamen sehr gut vorwärts und konnten bereits um halb drei Honey in Bamberg an ihre neue Pflegestelle übergeben. Und waren am frühen Abend bei mir zu Hause. Lola wurde bereits erwartet und fuhr gleich in ihr neues Zuhause weiter. Alle drei Hunde haben die Fahrt gelassen hingenommen, meistens geschlafen. Mit Kimya waren wir zwischendurch spazieren, was er super fand. So viele neue Gerüche! Lola und Honey waren von der Idee nicht ganz so überzeugt und beschränkten sich auf ein paar Schritte hinund her laufen.

Es war eine sehr schöne, aber auch anstrengende Reise nach Ditrau. Inzwischen sind Oliver und ich ein eingespieltes Team, so dass vieles wie von selbst läuft und wir nicht viele Worte verlieren müssen. Das ist sehr angenehm und konstruktiv.