Auch wenn man hier lange nichts Neues gelsen hat, wir waren in den vergangenen Monaten sehr aktiv! Vor kurzem waren wir wieder in Ditrau, um die zweite Ausbaustufe unseres Tierschutzzentrums zu planen und vorzubereiten.
Bis zum nächsten Winter sollen ALLE unsere Hunde geschützte und wetterfeste Quartiere haben: Für Hundemütter mit Welpen und für verwaiste Welpen soll eine Kinderstube gebaut werden, für neu eintreffende Hunde eine Quarantänestation.
1qm Vollschutz-Zwinger kostet 98€ // 1/2qm kostet 49€ // 1/4qm kostet 25€
Der derzeitige provisorische Welpenbereich ist nach nun fast zweijähriger Nutzung in einem traurigen und unhygienischen Zustand. In diesem Winter sind leider drei Welpen gestorben, die genaue Todesursache ist nicht bekannt. Die gefürchtete Welpenkrankheit “Parvovirose” konnten wir zum Glück mit Hilfe von Schnelltests ausschliessen. Somit hatten wir noch keinen einzigen Erkrankungsfall in unserem neuen Tierheim. Damit das auch weiterhin so bleibt, brauchen wir die neuen Zwinger möglichst schnell, denn wenn jetzt die Temperaturen ansteigen, finden Bakterien und Viren in dem inzwischen von Urin und Kotresten verunreinigten Lehmboden optimale Chancen, um sich auszubreiten und die Kleinen zu infizieren.
Um möglichst bald die behördliche Anerkennung als Tierheim zu bekommen, benötigen wir noch einen Quarantänebereich für die neu aufgenommen Hunde und saubere Welpenzwinger. Beide Bereiche sind derzeit nur provisorisch angelegt und die Zustände sind unerfreulich: Im Quarantänebereich habe die Hunde nur wenig Schutz vor Regen, Schnee, Wind und Wetter, Die Zwinger sind nicht überdacht, daher ist der Boden ausserhalb der Hundehütten nass, matschig und inzwischen auch reichlich stinkend, da der Erdboden nur schwer zu reinigen ist und Fäkalien einfach ins Erdreich versickern. Das sind keine guten Voraussetzungen, für kranke oder schwache Tiere, die neu bei uns eingeliefert werden.
Sowohl für die Quarantäne als auch für die Kinderstube möchten wir in diesem Sommer nach dem Muster der großen Zwingeranlage an drei Seiten ummauerte und komplett überdachte “Zellen” auf einem Betonfundament bauen lassen.
Welpenzwinger
Jeder einzelne Vollschutz-Welpenzwinger soll 5 m breit und 2,5 m tief sein. In Planung sind 3 Welpenzwinger nebeneinander. Die Welpen bekommen zusätzlich einen Auslaufbereich. Ein solcher Einzelzwinger ist gut ausreichend für eine Hundemutter mit ihrem Wurf oder für 6-8 Welpen ohne Muttertier.
Unsere Planung:
Quarantänezwinger
Geplant sind 3 Vollschutz-Quarantänezwinger mit je 2.5 x 3.5 m Grundfläche. Es sollen nicht mehr als 2 Hunde gleichzeitig in solch einem Zwinger leben. Die Quarantänezeit dauert durchschnittlich 4 – 6 Wochen, bis wir sicher sein können, dass die Grundimmunisierung durch Impfungen erfolgreich ist, und die neuen Hunde keine Krankheiten einschleppen. Direkt daneben wird ein gleich großer Aussenbehandlungsraum eingerichtet, um unserem Tierarzt die Erstuntersuchung der oft noch sehr verstörten, ängstlichen oder aggressiven Hunde zu erleichtern und um zu vermeiden, dass ständig Hunde in der Praxis im Haus herumlaufen, wodurch die Hygiene im Behandlungsraum zwangsläufig sehr leidet. Auch für die Tiere selber kann das stressreiche Transportieren bis zum Behandlungsraum im Haus und zurück in den Zwinger vermieden werden. Der Aussen-Behandlungsraum kann in Ausnahmen auch mal als Notaufnahmeraum dienen.
Daneben wird ein Abstellraum eingerichtet, u.a. für eine oder zwei Tiefkühltruhen für Frischfutter. Sobald wir ein offizielles Tierheim sind, haben wir die Möglichkeit frische Schlachtabfälle gratis zu bekommen, so wie früher in Gheorgheni. Das verringert die Fütterungskosten und verbessert die Futterqualität erheblich.
Unsere Planung:
Kleiner Reisebricht von Ingrid Weidig
Vom 25. – 28. Februar waren wir in Ditrău und haben alle wichtigen Details vor Ort besprochen.
Nun ist die Planung soweit wie möglich fertig. In Rumänien ist jedes Bauvorhaben eine “work-in-progress” Aktion, was bedeutet, dass sich aufgrund unbekannter Bodenbeschaffenheiten oder sonstiger “Störungen” sicherlich so manches während der Arbeit verändern wird. Aber wir haben uns Mühe gegeben, alles zu berücksichtigen.
In Anlehnung an die Ausgaben für die neuen Zwinger vom Sommer letzten Jahres, ergeben sich folgende Kosten:
1 qm Zwinger mit Betonboden, gemauerten Wänden an 3 Seiten und Dach, sowie Zaun mit Türen an der Vorderfront kostet 98 €. 1/2 qm kostet 49 € , 1/4 qm 25 €.
Wir rechnen mit Gesamtkosten von ca. 12.600 €.
Seit unserer letzten großen Spendenaktion für die Zwingeranlage vor rund einem Jahr sind immer wieder auf wunderbare Weise Großzügige Spenden für die angekündigte 2. Ausbaustufe in Höhe von insgesamt 5.850 € auf unserem Konto eingegangen. Jetzt hoffe ich sehr, dass wir auch die restlichen 6.750 € noch schaffen.
Wie setzen sich die Kosten zusammen?
Materialien und Lohnkosten aufgerundet | RON | EURO |
---|---|---|
Erdarbeiten, Begradigung des Geländes, Kies und Betonfundament 128 qm | 18.300,00 | 4.050,00 |
Wände mauern, verputzen, streichen. Stahlstützen und Dächer bauen | 28.000,00 | 6.200,00 |
Zäune und Tore an der Zwingerfronten und den Freilaufzäunen | 6.000,00 | 1.330,00 |
Kies und Ausbauarbeiten, Elektroleitungen, Wasserleitungen, Abflussrohre etc. | 1.020,00 | |
Summe | 12.600,00 |
Wo sollen die neuen Zwinger gebaut werden?
Nebenstehendes Bild zeigt den Ist-Zustand mit den festen Zwingern im hinteren Bereich (rot umrandet). Die großen Zwinger haben wir soweit wie möglich nach hinten versetzt, um Konflikte mit den Arbeitern der benachbarten Werkstatt zu vermeiden.
Derzeit haben diese Hunde allerdings nur einen recht kleinen Freilaufbereich. Der soll sobald es keinen Frost mehr gibt, in Richtung Haus in den blauen Bereich hinein ausgeweitet werden.
Daran anschließend in Richtung Haus wird der “Kindergarten” entstehen. Davor wird die Quarantänestation gebaut, natürlich gut räumlich gtrennt von den Welpenzwingern.
So ist die Quarantäne- und Krankenstation so nah wie möglich am Haus, aber trotzdem vom Geschehen rund um Haus und Praxis abgeschottet.
Dadurch wird ständiges Bellen der gesamten Meute bei jedem Besucher, der zum Haus kommt, vermieden.
Natürlich haben wir bei unserem Besuch in Ditrău auch dieses Mal alle anderen Hunde besucht und so weit es möglich war, sie gestreichelt und geknuddelt. Die neue Zwingeranlage hat sich im Großen und Ganzen bewährt, der Boden trocknet sehr schnell und lässt sich leicht reinigen, die Hunde haben viel Luft und bekommen gerade jetzt im Winter jeden möglichen Sonnenstrahl ab. Das nutzen sie gerne aus, in dem sie sich genüsslich in ihren Zwingern sonnen. Der Freilauf ist durch große Mengen Kies relativ trocken und die Hunde bleiben so viel sauberer. Wie immer haben sie täglich zweimal ein paar Stunden Freilauf, aber auch in den Zeiten der geschlossenen Zwingertüren haben sie ausreichend Raum, um sich zu bewegen und miteinander zu spielen. Für ein Tierheim mit rund 85 Hunden geht es insgesamt sehr entspannt, friedlich und ruhig zu.
Deutlich ist auch, dass die Hunde den Winter besser überstanden haben als im Jahr davor, vor allem haben viel weniger Tiere Augenentzündungen und Husten. Durch die deutliche räumliche Trennung können neu eingelieferte Hunde von der Straße die anderen auch nicht mehr infizieren.
Der Aufwand war zwar enorm, aber hat sich eindeutig sehr gelohnt. Natürlich ist jetzt nicht alles perfekt ( wir sind ja in Rumänien), einige Arbeiten wurden “unperfekt ausgeführt”, doch dazu haben wir uns an die zuständige Baufirma gewandt und Nachbesserung gefordert. Das ist zwar nicht schön, aber wir bleiben hartnäckig dran.
Unsere neue Zwingeranlage, fertiggestellt im Oktober 2016 hat ihren ersten Winter gut überstanden.
In der Nacht vom 25. auf den 26. Februar hatte es geschneit, aber der Schnee blieb nicht lange liegen. Zur Zeit der Aufnahme waren alle Hunde noch in den Zwingern, aber kurze Zeit später wurden alle Türen geöffnet.
Die großen Zwinger bieten jederzeit ausreichend Platz zum Spielen und Toben. Sobald die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken kommen, trocknet der Betonboden schnell ab und die Hunde sonnen sich gerne auf dem trockenen Boden. Nachdem sie sich draussen ausgetobt haben, kommen sie gerne in die Zwinger und bleiben dort, auch wenn die Türen noch offen sind.
Besuch im Zwinger ist immer sehr willkommen, nur relativ wenige Hunde bei uns lassen sich nicht freiwillig anfassen. Sehr viele fordern Streicheleinheiten regelrecht ein und drängen sich möglichst eng an die Menschen.
Auch wenn die großen offenen Zwinger viel Bewegungsfreiraum für die Hunde bieten, ist es im Freilauf noch viel schöner. Es ist immer ein “magischer” Moment, wenn Levente an allen Zwingern nacheinander die Türen öffnet. Dann strömen die Hunde heraus, ohne großen Lärm oder Streit, die rund 70 Hunde arrangieren sich – man kennt sich untereinander…
…begrüßt die Nachbarn…
…findet ein Spielzeug…
…oder gönnt sich ein Eisbad.
Das alles ist so viel schöner geworden, BITTE HELFT UNS auch noch die zweite und letzte Ausbaustufe zu verwirklichen, denn so soll kein Hund mehr bei uns leben müssen, wie hier im provisorischen Quarantäne-Bereich.
BITTE helft uns, auch für die Welpen schöne geschützte Zwinger zu bauen.
Wie immer, wenn wir da sind, werden Hunde kastriert. Dieses Mal haben wir uns ganz besonders diejenigen Hündinnen vorgenommen, die man nicht anfassen und nur mit vielen Tricks einfangen kann. Das schaffen Agota und Levente nicht alleine: Liny, Faible, Juna, Carina und Maya.
Liny wird operiert und darf sich anschließend in der warmen Praxis ausschlafen.
Wer ist eigentlich GATE
In Rumänien sind das in erster Linie Agota Jakab als 1. Vorsitzende unseres Partnervereins GATE, die mit mir zusammen für die Ost-West-Koordinationation des gesamten Projektes, der Bauvorhaben, Kastrationsaktionen und für den ganzen leidigen “Papierkram” in Rumänien zuständig ist. Zudem springt sie immer wieder als Pflegestelle für kranke Hunde ein und hat ein kleines “Cat-Shelter” mit derzeit 28 Straßenkatzen.
Levente Kemenes, der 2. Vorsitzender des Vereins GATE ist und rund um die Uhr, 7 Tage pro Woche, bei den Hunden lebt, sie versorgt, pflegt, füttert und den die Hunde über alles lieben…
Mirabela Joandrea, aus dem Nachbarort Toplitza, die immer wieder mal Hunde von der Straße oder aus anderen misslichen Situationen rettet und im Tierheim mithilft.
Und weitere Freunde aus Gheorgheni, Lazarea, Ditrău und Umgebung.
WIR danken allen tierlieben Menschen
die uns bisher geholfen haben, unsere Ideen und Träume von einem “fröhlichen Tierheim” in Rumänien zu finanzieren und auszuführen. Solch ein Projekt hat zwar den Charakter einer “never ending story”, doch wir kommen Schritt für Schritt weiter. Wir hoffen sehr, auch in Eurem und Ihrem Sinne zu arbeiten, und dass wir weiterhin so viel Zustimmung und Unterstützung erhalten.
Ausserdem danken wir unseren LebenspartnerInnen, die uns immer wieder in (leider gar nicht seltenen) Stresssituationen den Rücken frei halten und ganz besonders unserer Schatzmeisterin Monika Redel, die sich darum kümmert, dass auch alles im Sinne des Finanzamtes und unserer Gemeinnützigkeit korrekt läuft.
Ingrid Weidig, 1. Vorsitzende der Initiative Karpatenstreuner e.V.