Kurzreise nach Ditrău 6. – 8. Februar 2016

Ditrău, Sonntag 7. Februar 2016

Neben den all den Planungen und Berechnung haben wir uns heute auch die neuen aus dem Horror-Tierheim Onesti geretteten Hunde intensiver angeschaut.

Schon im November 2015 konnten wir im Rahmen eines Internetaufrufs mehrerer Tierschutzorganisationen 6 Hunde aus dem städtischen Tierheim von Slatina in Südrumänien. “Hundehölle Slatina” wurde diese Einrichtung genannt, in der seit Jahren Hunde unter schrecklichsten Bedingungen vor sich hin vegetierten, unzählige fanden dort einen grausamen Tod. Im August berichtete das ARD Europamagazin von den Zuständen. Der rumänische Tierrechtler Claudiu Dumitriu prangerte die herrschenden Verhältnisse im “Tierheim” immer wieder an, wurde dafür sogar beschimpft und verprügelt. Doch er verklagte den Betreiber des Lagers und bekam schließlich Recht. Die Verstöße gegen das Tierschutzgesetz waren so massiv, dass die Stadt dem Betreiber den Vertag kündigen musste und verpflichtet wurde, die Anlage abzureißen und nach gesetzlichen Vorgaben neu zu errichten.

Es stellte sich die Frage, wohin mit den Hunden in der Zwischenzeit. 6 Hunde konnten wir in unserem provisorischen Tierheim unterbringen. Es wurde schnell ein neuer Zwinger für sie frei gemacht, wo sie sich sich erholen konnten. Drei von den völlig unterernährten und traumatisierten Hunde litten unter starkem Demodex-Befall. Sie wurden behandelt und aufgepäppelt.

Die Slatina-Hunde im November 2015
Die Slatina-Hunde im Februar 2016

Jetzt Anfang Februar konnten wir erneut Hunde aus einem der fürchterlichen städtischen Tierheime befreien, die es überall in Rumänien gibt. Onesti liegt ca. 180 km südöstlich von Ditrau.

Auch diese Hunde werden sich schnell erholen in unserem Tierheim.

Solange unser eigener Hundebestand es zulässt, möchten wir immer mal wieder Tieren aus anderen Tierheimen Unterschlupf gewähren. Ganz wichtig dafür ist es, eine gut zu reinigende abgetrennte Quarantänestation zu haben.

Ditrau, Montag, 8. Februar

Wie immer, wenn ich dort bin, möchte ich auch wenigstens ein kleines Kastrationsprojekt durchführen lassen. Nur dann fühlt sich alles “richtig” an. Ich werde immer mal wieder gefragt, ob wir – wie einige andere Organistionen das machen – auch Welpen kastrieren. Nein, das machen wir nicht mehr. Sie sollten mindestens 6-8 Monate alt sein, bevor sie operiert werden. Länger herauszögern können wir es im Tierheim leider nicht, da die Gefahr zu groß wird, dass eine Hündin läufig wird, sie gedeckt wird und es zu Unruhen und Kämpfen unter den Rüden (übrigens auch den kastrierten!) kommt. Da unsere Hunde alle im Freilauf sind, werden die Hündinnen im Falle einer Läufigkeit wirklich aufs Ärgste bedrängt und auf jeden Fall danach trächtig und müssten somit zu einem nicht so günstigen Zeitpunkt operiert werden. 

Diesmal hat Lehel Székely nur Hunde aus unserem Shelter behandelt, vor allem die Slatina-Hunde, 2 Hündinnen aus Onesti und einige Junghunde. Die Onesti-Hündinnen hatten zwar Ohrmarken, die eigentlich anzeigen, dass sie kastriert sind, doch die Operation war nicht durchgeführt worden. 
Insgesamt 10 Hunde sind unfruchtbar gemacht worden an diesem Vormittag. Da es sehr kalt draussen war, durften sich alle Hunde anschließend 24 Stunden in der warmen Praxis ausruhen und erholen.

Noni wird “entmannt”
Candy wird operiert
Carney wartet ganz brav bis er dran ist
Die Onesti-Hündinnen Soara und Vuky schlafen sich aus.

Alle Kastrationspatienten haben Kastra-Paten, die für die OP bezahlt haben. Herzlichen Dank dafür 
Wir haben dabei wieder festgestellt, dass wir dringend mehr und größere Aufwachboxen brauchen. Ich habe gleich mal welche gekauft. Kostenpunkt: 176,69 €. Spenden werden immer gerne angenommen.

In der darauffolgenden Nacht haben wir uns wieder auf den Heimweg nach Deutschland gemacht, mit vielen Papieren, Berechnungen und Gedanken im Kopf. Wir wissen, dass da eine riesige und auch sehr verantwortungsvolle Aufgabe vor uns liegt, doch wir hoffen auf Eure Hilfe, denn wir haben immerhin den Kauf des Tierheims, die Renovierung des Hauses, die Einrichtung des Behandlungsraumes schon zusammen geschafft! 
Und wenn ich an all die vielen Hunde denke, die da draussen noch unsere Hilfe brauchen …

Kaum waren wir wieder zuhause, kamen diese Bilder bei mir an.

Gefunden im Straßengraben, mit heftigen schmerzenden Verletzung. Irgendjemand hatte das Tier in ein alten Pullover gewickelt, etwas Futter und Wasser hingestellt, und dann Levente angerufen.

Auch diese Hündin wurde schwer verletzt an der Straße gefunden, es ist noch nicht sicher, ob sie überleben wird.

Wir müssen einfach helfen, und dafür brauchen wir saubere Zwinger und EURE Hilfe. 
Übrigens, unsere Hündin Faith hat drei Tage nach unserer Abreise 11 Welpen zur Welt gebracht. Eins ist leider gestorben, aber die anderen 10 wollen wachsen und gedeihen. Bald brauchen sie Futter, Impfungen, Transponder und viel Platz …

BITTE UNTERSTÜTZEN SIE UNS, BITTE HELFT UNS, damit wir dort weiter machen können.
Levente, Ágota und die Hunde brauchen uns.

Übrigens habe ich in den letzten Wochen und Monaten die langen Winterabende genutzt, um mal einen großen Teil der Hunde aufzulisten, denen wir mit Ihrer und Eurer Hilfe ein schönes Leben schenken konnten.

Unsere Hunde auf der Sonnenseite

Danke für’s Lesen und Helfen.