Sommerbericht Juli – September 2018

Diesen Bericht zu schreiben ist mir sehr schwer gefallen. Lange habe ich es hinausgezögert, denn es hat dieses Mal vieles nicht so geklappt, wie gewünscht. Anderes dagegen hat sich gut entwickelt.

Der Bericht besteht dieses Mal aus 3 Teilen:

  1. Reisebericht 3. – 12. Juli 2018
  2. Reisetagebuch
  3. Konsequenzen und Resultate , die wir aus dem Aufenthalt gezogen haben

Arbeitsaufenthalt in Ditrău 3. – 12. Juli 2018

Schon im Vorhinein hatte uns Agota Jakab, die langjährige 1. Vorsitzende unseres Partnervereins GATEwissen lassen, dass sie nach nun fast 10 Jahren intensiver Tierschutzarbeit vor Ort in Gheorgheni, Lazarea und Ditrău aus persönlichen Gründen ihre Aktivitäten in Ditrău stark zurückfahren muss, bzw eventuell sogar aufgeben wird. Das könnte erstmal heissen, dass die gesamte Belastung auf Levente liegen würde. Ein nahezu unhaltbarer Zustand! Darunter hatten zum ersten Mal die logistischen Vorbereitungen für die geplante Kastrationsaktion stark gelitten, so dass es nur zwei statt der ursprünglich geplanten drei Tage wurden. Dadurch wurde eine gute Chance vergeben, den Kontakt zu den Bewohnern von Ditrău zu intensivieren und ihnen den Nutzen unseres Tierheims nahe zu bringen. So kam es, dass fast ausschließlich Besitzerhunde und -Katzen aus Toplitza (organisiert von Mirabela und Freunden) oder Gheorgheni / Lazarea zur Kastration gebracht wurden. Trotzdem waren es zwei sinnvolle Tage und zahlreiche ungewollte Welpen und Kitten konnten verhindert werden. Die Menschen waren uns wie immer sehr dankbar dafür.

Wir unsererseits danken den Sponsoren, die dies ermöglicht haben, von ganzem Herzen.

Eine kleine Hündin wird von ihrem Besitzer zur Operation gebracht.

Ein weiterer schwerwiegender Punkt, der zu grundlegenden Änderungen führen wird, ist die bedauerliche Tatsache, dass der im Februar 2018 geplante und besprochene Weiter- und Ausbau der 2. Zwingeranlage (Welpen, Junghunde, Quarantäne) nicht durchgeführt wurde, obwohl das Geld dafür schon von uns auf das Konto von GATE überwiesen wurde. Keine Zeit? Kein Interesse? Überforderung oder Erschöpfung … Der Rohbau war Ende Dezember 2017 fertig gestellt worden und die drei Zwinger wurden gerade rechtzeitig vor dem strengen Winter von den Junghunden bezogen. Der vierseitig umbaute Einzelraum konnte nicht genutzt werden, er diente als provisorisches Lager für Krempel. Das sollte ab März geändert werden. Nun steht in drei Monaten erneut ein Winter bevor und wertvoller besonders geschützter Raum, der gerade für kleine Welpen oder kranke bzw. verletzte Neuzugänge bestens geeignet wäre, wird vergeudet. Das darf einfach nicht sein! 

Eine Lösung, wie der Ausbau bis zum Winter fertig werden kann, ist leider erstmal nicht in Sicht.

Zustand des Raumes im Juli 2018

Uns ist klar geworden, dass wir das Tierschutzzentrum professioneller führen müssen, alleine mit ehrenamtlichen Helfern geht das nicht weiter (nur Levente bekommt ein festes Brutto-Gehalt in Höhe von 500 € inklusive Sozialversicherungen von uns. Dazu freies Wohnen im Haus und die Versorgung seiner Hunde). Das bedeutet leider, dass wir in Zukunft höhere Personalkosten haben werden, die unser Budget stark belasten werden. Doch insgesamt muss sich die Leitung unseres Tierheims ändern und wir arbeiten jetzt intensiv an guten Lösungen und hoffen, dass durch die Hilfe eines anderen in Rumänien tätigen Tierschutzvereins noch im September unser Quarantäneraum fix und fertig und bestimmungsgemäß nutzbar wird.

Unser nächster Schritt muss sein, das Tierheim bei der zuständigen Veterinärbehörde, DSVSA București, authorisieren zu lassen. Auch das hätte längst geschehen müssen, doch dafür ist der Quarantäneraum eine wichtige Bedingung.Uns ist klar geworden, dass wir das Tierschutzzentrum professioneller führen müssen, alleine mit ehrenamtlichen Helfern geht das nicht weiter (nur Levente bekommt ein festes Brutto-Gehalt in Höhe von 500 € inklusive Sozialversicherungen von uns. Dazu freies Wohnen im Haus und die Versorgung seiner Hunde).

Das bedeutet leider, dass wir in Zukunft höhere Personalkosten haben werden, die unser Budget stark belasten werden. Doch insgesamt muss sich die Leitung unseres Tierheims ändern und wir arbeiten jetzt intensiv an guten Lösungen und hoffen, dass durch die Hilfe eines andern in Rumänien tätigen Tierschutzvereins noch im September unser Quarantäneraum fix und fertig und bestimmungsgemäß nutzbar wird.

Warum muss unser Tierheim autorisiert werden?

Nur wenn wir ein autorisiertes Shelter betreiben, haben wir eine rechtliche Sicherheit, wenn sich beispielsweise Nachbarn über Lärm oder Gestank oder überhaupt … an offiziellen Stellen über uns beschweren. Dann können wir nachweisen, dass wir alle juristischen, umweltrechtlichen und veterinärmedizinischen Vorschriften erfüllen und die Beschwerden nicht berechtigt sind. Mit dem Bau der festen Zwinger samt umzäunter Freilaufbereiche, dem Umbau des Hauses, dem Wohnraum für Levente, der Einrichtung der Praxis, dem Futter- und Lagerhaus und jetzt bald der Quarantänestation haben wir diese Bedingungen überwiegend erfüllt. Wenn unser Tierschutzzentrum autorisiert ist, können wir beispielsweise auch selber die Traces-Papiere für die Ausfuhr unserer Hunde beantragen, bekommen Futterspenden von einer Fleischfabrik aus Gheorgheni und könnten unseren Vertrag mit der Gemeinde Ditrău ausweiten, die unser Tierheim finanziell unterstützt, insbesondere für Hunde, die wir von der Straße einfangen. All diese Dinge sind schon länger bekannt und stehen auf der To-Do-Liste. Wir haben auch dieses Mal wieder ausführlich mit Agota und Levente darüber geredet. Ebenso muss unser Vertrag mit unserem örtlichen Veterinär Lehel Székely ausgeweitet werden. Ziel ist, dass er jede Woche für 3 – 4 Stunden nach Ditrău kommt und sich den Hundebestand ansieht und eventuell notwendige Behandlungen vornimmt. Natürlich kostet auch das zusätzlich Geld. 

Zudem haben wir diese Reise intensiv genutzt, neue Kontakte zu möglichen Helfern vor Ort zu knüpfen, miteinander die anstehenden Arbeiten zu planen und Kostenkalkulationen aufzustellen. Zum Glück waren wir dabei sehr erfolgreich und freuen uns jetzt auf die letzten großen Schritte, unser Tierheim in Ditrău fertig zu stellen. Ein Mitarbeiter einer anderen Tierschutzorganisation in Rumänien wird uns dabei tatkräftig und ideenreich unterstützen, sich vor Ort um die Bauarbeiten kümmern und die juristischen Notwendigkeiten in die Wege leiten. Dabei werden wir natürlich auch wieder EURE HILFE brauchen, denn leider kostet alles Geld, jeder Vertrag, jeder Quadratmeter Beton, alles will bezahlt werden. 
Bislang hatte der Raum weder Tür noch Fenster. Daher sind wir mit Levente einkaufen gegangen und haben je eine Tür und ein Fenster in Auftrag gegeben. Sie wurden Ende Juli eingebaut. Die Rechnung ist bezahlt.

Das gesamte Gebäude ist noch unverputzt und somit auch nicht wirklich witterungsbeständig. Alles muss jetzt verputzt werden,  von innen und aussen. Innen muss zudem ein säurefester Anstrich als Schutzschicht auf Boden und Wände bis etwas 50 cm Höhe aufgetragen werden. Die auf Maß gefertigten Fenster/Türe inklusive Transport und Einbau durch die Fachfirma haben uns 1484 RON gekostet. Das sind rund 320 €. Das ist ein sehr fairer Preis, da wir Rabatt bekommen haben. 

Im Sanitätsraum sollen auf den Boden und an die Wände bis etwa 90 cm Höhe Fliesen verlegt werden, um ihn hygienischer zu gestalten. Ebenso muss dort noch eine Zwischendecke (aus Rigips für Feuchträume mit Isolation) eingezogen werden, da das einfache Metalldach leider keine Kälte abhalten kann und der Wind zwischen Dach und Oberkante der Wand hindurch pfeift.
Dieser neu entstehende Raum soll für Neuankömmlinge, kleine Welpen, aber auch für kranke oder frisch operierte Hunde als Zwischenstation genutzt werden können. Es müssen elektrische Leitungen und eine Beleuchtung installiert werden. Wenn all das geschafft ist, haben wir einen vorschriftsmäßigen ordentlichen Sanitäts- und Quarantäneraum.

Einnahmen und Ausgaben für die Welpen- und Quarantänezwinger bis Juli 2018 können Sie aus der folgenden Tabelle ersehen:

Die gesamten Spendeneingänge für dieses Projekt beliefen sich auf 16.335 €. Für den Rohbau samt Zwingergittern haben wir 16.331 € ausgegeben. An den Verein GATE haben wir insgesamt 17.750 € überwiesen, damit der Rohbau verputzt und die verputzten Wände im Zwingerbereich ebenfalls mit säurefester Farbe beschichtet werden können. Der Rohbau wurde just vor Wintereinbruch fertig gestellt, ab etwa April hätte es weitergehen sollen. Dafür waren die restlichen überwiesenen 1.419 € gedacht. Eventuell hätten wir bei Bedarf erneut etwas Geld überwiesen. Leider war auch im Juli noch nichts geschehen. Die versprochenen Kostenvoranschläge waren nicht gekommen. Unser erster Anfang war dann der Kauf von Tür und Fenster (siehe oben).